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Silvester: Kupferfarbene Buchstaben bilden die Jahreszahl 2020. Darunter liegt buntes Konfetti auf hellblauem Grund.
iStsock/Alla Machutt
Symbolbild

Sie hätten sich für Silvester lieber eine größere Feier gewünscht? Kein Grund, jetzt Langeweile aufkommen zu lassen. Warum das Jahr nicht mal auf ganz andere Art verabschieden? Lassen Sie sich von den Bräuchen anderer Länder inspirieren. Auf dass das neue Jahr viel Gutes bringt.

In diesem Jahr steht uns dank der Corona-Pandemie ein ganz besonderer Jahreswechsel bevor. Feiern wird – wenn überhaupt – nur im engsten Familien- oder Freundeskreis möglich sein. Auf ausschweifende Feste können wir uns erst fürs nächste Jahr wieder freuen. Aber kein Grund, Trübsal zu blasen. Es gibt viele lustige oder auch besinnliche Brauchtümer rund um die Welt, die sich mit wenigen Mitstreitern oder auch allein umsetzen lassen. Wir haben uns für Sie umgesehen und vielleicht ist die ein oder andere Anregung für ein Silvester der etwas anderen Art dabei.

Silvester – was bedeutet das eigentlich?

Silvester, so hieß der Papst, der von 314 bis 335 das oberste Amt der katholischen Kirche bekleidete. Nach ihm wurde seit 813 der letzte Tag des Jahres benannt. Damals war es noch der 25. Dezember, der das Jahr beschloss. Silvester wurde erst 1583 von Papst Gregor XIII. auf den 31. Dezember gelegt. Das ergab sich aus der Umstellung der Zeitrechnung von Mond- auf Sonnenjahr mit 365 Tagen.

Die letzte Nacht im Jahr zählt noch zu den germanischen „Zwölfnächten“. Eine dämonische Zeit, in der Sturmgott Wodan, die Sagengestalt Perchta – aus der die Märchenfigur der Frau Holle entstand – sowie Hexen und Geister das Sagen haben. Sie versuchen, so die Überlieferung, ihre negativen Kräfte „zwischen die Jahre“ zu schieben. Im Silvesterbrauchtum verbindet sich daher bei uns Altgermanisches mit Christlichem.

Silvesterfeier – was ist erlaubt?

Wie viele Menschen sich in diesem Jahr zu Silvester zusammenfinden dürfen, entnehmen Sie bitte der Internetseite Ihres Bundeslandes. Bitte beachten Sie, dass auch kurzfristig, wenn die Inzidenz (bestätigte Fälle pro 100.000 Einwohnern) örtlich bestimmte Grenzen übersteigt, noch strengere Regelungen gelten können. Unabhängig von dem, was erlaubt ist, sollte es selbstverständlich sein, dass die diesjährigen Silvesterfeiern kleiner ausfallen und sich jeder an die Vorsichtsmaßnahmen hält.

Silvesterbräuche rund um den Globus

Dieses Jahr wird an Silvester also alles eine Nummer kleiner ausfallen müssen. Deswegen muss es nicht langweilig werden. Schauen wir mal, wie andere Länder normalerweise feiern. Fast überall ist Silvester ein besonderer Tag mit speziellen Ritualen. Vielleicht können wir uns bei dem ein oder anderen Brauchtum Anregungen für den Silvesterabend 2020 holen.

Trauben essen heißt es in Spanien an Silvester. Tonnenweise Weintrauben liegen bereit, denn es ist ein beliebter Brauch, um Mitternacht bei jedem Glockenschlag eine Traube zu verzehren. Dabei darf man sich fürs neue Jahr zwölfmal etwas wünschen. Alle Gäste zählen lauthals die Sekunden mit. Damit die Wünsche in Erfüllung gehen, muss jeder beim letzten Gong seine Weintrauben verspeist haben. Das Ritual entstand im Jahr 1909, als die Weinernte in Spanien dermaßen reich ausfiel, dass ständig Trauben gegessen wurden, so auch am Silvesterabend.
Neujahr ist in China das wichtigste Fest des Jahres. Es dauert bis zu 15 Tage, wird nach dem Mond berechnet und findet zwischen Ende Januar und Anfang Februar statt. Zur Vorbereitung wird das Haus mit Bambuszweigen gründlich ausgefegt – das soll die bösen Geister des alten Jahres verjagen. Man wechselt die Bettwäsche, kauft neue Kleidung, dekoriert alle Zimmer mit roten Papierstreifen und goldenen Glückszeichen. Am letzten Tag des alten Jahres versammelt sich die Familie zu einem Festmahl, wobei nicht versäumt wird, der Statue des Küchengottes allerlei Süßigkeiten vor die Nase zu stellen. Die Kinder erhalten Geldgeschenke, die in Papiertüten eingewickelt sind. Am Abend macht die Familie einen Spaziergang, anschließend werden die Fenster des Hauses geöffnet, um das Glück des neuen Jahres einzulassen. 2020 war das Jahr der Ratte, am 12. Februar 2021 beginnt dann das Jahr des Büffels.
Bei den Japanern wird am Jahreswechsel reichlich gegessen: „Mochis“, klebrige Reisklöße, die traditionell am Neujahrsmorgen verspeist werden. Ihr Verzehr soll Glück und ein langes Leben bringen, dennoch bleiben jedes Jahr selbst Mochis-Kennern die Klöße schon mal im Halse stecken. Ansonsten geht es recht spirituell zu. Das Neujahrsfest, das bis zum 7. Januar dauert, dient der Reinigung und der Bitte um eine gute Zukunft. Am Silvestertag ertönen gegen Mitternacht aus den Tempeln im ganzen Land 108 Glockenschläge, welche die Übel des alten Jahres und die menschlichen Begierden vertreiben sollen. Die ersten drei Tage des neuen Jahres sind Ruhetage, die mit der Familie zu Hause verbracht werden.

Danach befestigen die Japaner Orakelzettel, Glückspfeile und geweihte Strohseile über Haustüren und an Autos, um ihre Götter gnädig zu stimmen. Die ausgedienten alten Glücksbringer des vergangenen Jahres werden ins Feuer geworfen.
Hier machen „Kläuse“, schaurig maskierte, mit Schellen behängte Gestalten, viel Lärm, um die bösen Frostgeister zu vertreiben. Ein anderer Brauch, mit dem in der Alpenregion die Dämonen gebannt werden sollen, ist das „Räuchern“ der Häuser und Ställe mit gesegnetem Weihrauch.
In New York strömen die Menschen normalerweise am Silvesterabend zum Times Square zum berühmten „Ball Drop“, um mit Gänsehaut zu verfolgen, wie sich in der Minute vor Mitternacht eine riesige beleuchtete Kugel von einem Wolkenkratzer herabsenkt. Das Spektakel wird in diesem Jahr wohl hauptsächlich von Millionen Menschen am Fernseher verfolgt.

Silvester 2020 – was ist erlaubt

Bei uns in Deutschland wird aufgrund von Kontaktbeschränkungen das Feuerwerk in diesem Jahr sehr privat stattfinden. Verboten ist öffentliches Zünden von Raketen und Böllern, also auf belebten Plätzen und Straßen. Man darf jedoch im kleinen Kreis auf Privatgelände zündeln. Der Verkauf von Feuerwerk ist nicht prinzipiell verboten. Einige Händler verzichten jedoch darauf, Raketen und Böller anzubieten. Ganz grundsätzlich sollten Sie den Einsatz von Feuerwerk in diesem Jahr überdenken. Die Intensivstationen sind bereits mit Corona-Kranken am Limit. Kommen jetzt noch Verletzte durch Feuerwerk hinzu, dann ist das unseren Gesundheitskräften eigentlich nicht zuzumuten.

Stresstest Böller und Raketen

Laute Knaller, leuchtende Farben und Rauch gehören in vielen Ländern zu den beliebtesten Ritualen am Jahresanfang. Es sollen meist die Gespenster der Vergangenheit verjagt werden. Auch bei uns in Deutschland ist das ein beliebter Brauch. Die ersten Raketen in Deutschland ließ Kaiser Maximilian I. im Jahr 1506 zünden. Anlass war nicht die Begrüßung des neuen Jahres, sondern der Reichstag zu Konstanz. Die Monarchen der Barockzeit inszenierten sich gern mit Pyrotechnik vor ihren Untertanen. Feuerwerk und Böller bereiten aber nicht nur Freude, sie können kleine Kinder, Kranke und Tiere enorm belasten. Warum nicht auch hier mal umdenken, auf Böller verzichten und sich auf geräuscharmes Feuerwerk wie Funkenfontänen oder Wunderkerzen besinnen?

Haustiere – wie unsere Hunde und Katzen – haben im Vergleich zu uns Menschen ein sehr empfindliches Gehör. Wir hören Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hertz. Beim Hund liegt dieser Bereich zwischen 15 und 50.000 Hertz. Laute Böller sind für Hunde extrem unangenehm, ja fast schmerzhaft und versetzen sie in einen Stresszustand. Hinzu kommt die Geruchsbelästigung des Feuerwerks. Hunde haben zehnmal so viele Geruchszellen wie wir in unserer Nase. Wie geht man am Jahresende also am besten vor, um den Stress für das Tier möglichst klein zu halten?

Am Silvestertag den Hund am besten beim Spazierengehen draußen auspowern. Geht es auf Mitternacht zu, fühlt er sich in einem vor lauten Geräuschen geschützten Raum am wohlsten. Lassen Sie Ihren Hund während des Feuerwerks nicht allein. Am besten, Sie streicheln ihn, trösten ihn aber nicht. Letzteres signalisiert dem Tier, dass etwas nicht in Ordnung ist. Beruhigend wirkt auch ein Kauknochen. Es stehen in der Apotheke auch beruhigende Mittel für Tiere zur Verfügung. Lassen Sie sich gerne von uns in Ihrer Apotheke beraten.
Spezielle Tropfen zur Beruhigung gibt es auch für Katzen, beispielsweise mit Passionsblume, Melissenblättern und Hopfenblüten oder bestimmte Bachblütenmischungen, die entspannend wirken. Freigänger sollte man am Silvestertag ins Haus holen und ihnen Gesellschaft leisten. Gut ist auch, eine sanfte, klassische Musik aufzulegen, wenn es draußen laut wird. Wahrscheinlich werden Ihre Lieben in diesem Jahr weniger zu leiden haben, da das Feuerwerk wohl insgesamt kleiner ausfallen wird.
Es ist keine gute Idee, beim Feuerwerken und Böllern dieses Jahr beispielsweise in den Wald auszuweichen. Vögel werden durch grelles Licht und Knaller extrem gestört. Sie schrecken von ihren Schlaf- und Rastplätzen auf, sind geblendet und orientierungslos. In ihrer Fluchtreaktion steigen sie vermehrt in große Höhen auf und verlieren dadurch Energie, die ihnen im Winter nicht ausreichend zur Verfügung steht.

Unterhaltsam ins neue Jahr

An Silvester gilt es, die letzten Stunden des Jahres kurzweilig zu gestalten. Das kann man in jeder Gruppengröße oder auch allein. Und das heißt nicht, dass man die Zeit vor dem Fernseher totschlagen muss. Es gibt viele Spiele, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann. Zu den beliebten Beschäftigungen zählt dabei auch, einen kleinen Blick in die Zukunft zu riskieren.

Gesellschaftsspiele

Gesellschaftsspiele sind eine schöne Beschäftigung für den Silvesterabend. Für Spaß sorgen vor allem Spiele, die die Teilnehmer aus der Reserve locken. Beliebt sind beispielsweise Tabu, Risiko oder Activity oder Kartenspiele wie Canasta oder Rommé die auch für den kleinen Kreis geeignet sind.

Wachs statt Blei

Bleigießen ist ein sehr altes Brauchtum. Bereits die Römer haben Bleigießen zum Orakeln verwendet. Die mit Blei gegossenen Formen sollen Gedanken, Erfahrungen und Wünsche symbolisieren. In Zeiten der Nachhaltigkeit ist Bleigießen ein eher veralteter Brauch. Vor allem, wenn Kinder mitmachen möchten, herrscht Vergiftungsgefahr. Schädlich ist für sie, Blei in den Mund zu stecken oder auch Bleidämpfe einzuatmen. Der Löffel, auf dem das Schwermetall geschmolzen wurde, muss anschließend entsorgt werden. Verwenden Sie ihn auf keinen Fall weiter als Essbesteck. Bleireste müssen über den Sondermüll entsorgt werden.

Da schauen wir lieber nach Russland. Dort greift man statt auf das gesundheits- und umweltschädliche Schwermetall auf geschmolzenes Wachs zurück und kommt zu vergleichbaren Ergebnissen, was die Vorhersage betrifft. Und so geht das Wachsgießen: Wachs auf einem Löffel schmelzen. Vorsicht, heiß! Am besten, man nimmt dazu einen Topflappen. Ist das Wachs geschmolzen, wird es in ein Gefäß mit kaltem Wasser gegossen. Das Wachs erstarrt und dabei entstehen Formen und Figuren.

Diese sollen mithilfe von viel Fantasie und Interpretation Hinweise auf Ereignisse im kommenden Jahr geben. Auch der Schatten, den die Figur gegen das Licht wirft, darf zur Deutung herangezogen werden. Ist man in einer Gruppe, dann können alle raten, was die Form bedeutet. Ein Baum könnte beispielsweise Wachstum vorhersagen, ein Stein ein Hindernis darstellen, das in 2021 aus dem Weg gerollt werden muss. Ein Herz ist das Zeichen für eine neue Liebe. Ist man allein dabei, seine Zukunft zu erforschen, dann kann man sich auch im Internet Interpretationshilfe holen. Sammeln Sie schon jetzt Wachsreste dafür vom Advent und von Weihnachten.

Tarotkarten legen

Tarotkarten werden gern zum Wahrsagen verwendet. Natürlich kann man die Zukunft nicht voraussagen. Was man aber machen kann, ist eine Bestandsaufnahme des im vergangenen Jahr Erlebten und sich die Wünsche für das neue Jahr bewusst machen. Auch wer nicht esoterisch angehaucht ist, kann beim Tarotkartenlegen den psychologischen Aspekt schätzen lernen. Die Karten und ihre Auslegung sind so vage und offen für Interpretationen gehalten, dass sie sich durchaus eignen, tiefe Wünsche, Hoffnungen, aber auch Ängste und Befürchtungen bei den Spielern aufzudecken.

Das Tarotdeck besteht aus einem Satz von 78 Spielkarten. Die großen Arkana sind Trümpfe von 0 bis 21, die kleinen Arkana umfassen 56 Farbkarten: 10 davon Zahlen und 4 Bildkarten jeweils als Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter. Arkana geht auf das lateinische Wort Arcanum für Geheimnis zurück. Es gibt unterschiedliche Legesysteme, die man verwenden kann, um herauszufinden, wo man im Leben steht und welche Chancen die Zukunft bereithält. Es kann in einer Gruppe reihum gelegt werden oder man legt sich die Karten allein zu. Ein ideales Spiel, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und sich auf das Kommende mental vorzubereiten.

In der Seele aufräumen

Aufräumen klingt fürs Erste sehr profan, hat aber eine interessante Wirkung. Denn das Motto lässt sich sowohl auf reelle Gegenstände, die sich in der Wohnung türmen, als auch im übertragenen Sinne auf sogenannten „Seelenmüll“ anwenden. Es tut in beiden Fällen gut, Altes und Überflüssiges zu definieren und in einem zweiten Schritt hinauszuwerfen. Denn nur so passt auch wieder Neues in unser Leben.

Zunächst zu den festen Gegenständen: Gehen Sie bewusst am letzten Tag des Jahres 2020 durch Ihre Räume und schauen Sie, auf was Sie verzichten könnten. Manche Dinge sind mit unguten Erinnerungen verknüpft und belasten. Oder sie sind einfach im Weg. Loslassen tut gut. Nur wer die Hände frei hat, kann Neues in Empfang nehmen. Fühlen Sie sich wie Hans im Glück! Vieles lässt sich auch auf Gebrauchtbörsen noch versilbern. Wie heißt es in dem Kinderlied: „Scheiden tut weh. Aber das Scheiden macht, dass mir das Herze lacht.“ Machen Sie sich also Luft für Neues in 2021.

Nun widmen wir uns vollständig dem „Eingemachten“, das uns belastet. Seelenmüll entsorgen, das lässt sich im engen Freundes- oder Familienkreis, aber auch sehr gut allein bewerkstelligen. Haben Sie Mut, sich auch das Negative in Ihrem Leben anzuschauen. Nur dann können Sie es loslassen und Positives reinholen. Hier soll es nicht um Vorsätze gehen. Formulieren Sie vielmehr Wünsche an 2021 und schreiben Sie nieder, was Sie im vergangenen Jahr belastet hat und was Sie nicht mit ins neue Jahr hinübernehmen möchten – am besten in einem Brief an Sie selbst!

Katerkopfschmerzen?

Wenn es an Silvester doch mal ein Glas Sekt zu viel war, hilft Bewegung an der frischen Luft, den Kater zu vertreiben. Als Schmerzmittel ist Paracetamol dann ungeeignet, da es die Leber zusätzlich zum getrunkenen Alkohol belastet. Ibuprofen ist hier die bessere Wahl. Salzige und saure Gerichte helfen, wenn der Körper zu viele Mineralien durch den Alkohol verloren hat. Und wenn der Alkohol auf den Magen schlägt, helfen spezielle Magentees oder -tropfen aus Ihrer Apotheke mit Pfefferminze und Kümmel oder Bitterstoffen wie Wermut, Enzian und Pomeranzenschale, die die Verdauung anregen. Sprechen Sie uns schon jetzt in der Apotheke an.

 

Daniela Diedler,

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